Hatte ich erwähnt, dass ich mal auf den Stok Kangri wollte? Vergessen und begraben! Oder hätt ichs doch geschafft? An einem Samstag hab ich mit Eva (Hannerl oder Nannerl? Bin grad nich ganz sicher… Matze?) einen Eintagestrek gemacht. Ich solls locker angehen lassen hab ich noch im Ohr. Wie besprochen ging sie in ihrem Tempo voran und ich sollte so schnell machen, wie es eben geht. Dreimal geblinzelt und Eva war hinterm Horizont. Wat? Auch Augenreiben brachte nix. Weg. Unfassbar. Und das gan ohne Kondenzstreifen! Na gut. Also bissi Gas gegeben und dranbleiben. Bei den gelegentlichen Pausen gabs dann kurze Schwätzchen über alles Mögliche, ein paar Snacks und mit beruhigtem Puls gings weiter. Der war zwar nach zehn Schritten wieder kurz vor Anschlag, aber das interessiert ja nur meine Pulsuhr. So ganz nebenbei sei erwähnt, dass ich mit dem Trek das Wochenpensum an sportlicher Betätigung erfüllt hatte (4000kcal müssen erstmal wieder reingeschaufelt werden ins System! Da bist fei beschäftigt.). Wahnsinn. Nachdem wir doch ganz gut vorangekommen waren, wurde mein sportlicher Ehrgeiz geweckt, doch auch bis zum Stendamandli (hieß es so???; Steinmännchen) auffi zu kommen, um dort abzuklatschen, wie Eva es so schön ausdrückte. Zäh. Die letzten Höhenmeter waren echt bissig. Nur Eva sprang mal wieder den Berg rauf, als würds insgeheim n Berch obi (runter) gehen. Hechelnd wie n Hund ob der dünnen Luft kam ich grinsend oben an. Yeah. Ich würd sagen, die Anstrengung hat sich gelohnt. Gut die Aussicht wär n bissi weiter unten auch nich viel anders gewesen, aber wer hält schon kurz vorm Ziel an hm? ;)
Also schnell Chichi (Pipi auf Ladakhi) gemacht, Fotos geschossen, bissi Knäckebrote reingeschoben (bissi zu wenig, wie sich später rausstellte) und auf gings zum Abstieg. Dem Verhängnisvollen. Anfangs fand ich Evas Art abzusteigen ziemlich lustig. Quasi bergab joggen. Wie die Gamse geht’s über Stock und Stein (ne eher nur Stein) den Hang runter. Aber mit schwindender Kraft wurde das Gehoppse erst immer langsamer und endete schließlich im normalen Fußmarsch. Und dann kam die Rache des Knäckebrotes mit Schmelzkäse, das nicht in meinem Magen war und somit nich für neue Energie sorgen konnte. Weiss nich, obs ein Kreislaufkoller war, aber ich würd mal sagen es war einer. Am Tiefpunkt konnte ich mich kaum noch rühren, ohne dass mit totschlecht wurde und das wenige sich im Magen befindliche Knäckebrot sich schonmal auf den ungeplanten Ausstieg vorbereitete. So hangelte ich mich von Apfel über Banane bis zu nem backsteinharten Frucht- und Körnerriegel (der wär zur Selbstvertidigung geeignet gewesen und macht jedem Diamanten Konkurrenz!), was mich durchaus am Leben hielt. Im Nachhinein waren ein Banana und ein Honey Pancake zum Frühstück wohl auch nich die richtige, nachhaltige Basis für die geplante Anstrengung (mal von den kcal abgesehen). ;)
Ja jez kann ich drüber schmunzen, damals hätt ich mich wohl einfach ins spärliche Gras gelegt und ne Stunde regeneriert. Nur im Dunkeln absteigen is noch weniger Spass. Mich in Gedanken schon im Lamayuru (Lieblingsrestaurant trotz Veggiekarte) vor nem Weicheisalat (den hätt ich echt mal bestellen sollen) sitzen sehend haben wirs dann doch noch geschafft. War das ne Aktion. Mein GPS-Logger hat mir später verraten, dass es knapp über 4800m waren. Das heisst knappe 1000 Höhenmeter hoch und runter an einem Tag (siehe nachfolgende Abb.).
Für die stramme Leistung hab ich mir auch nen Spitznamen für Eva ausgedacht. Eva – TMMAAO. Heisst: Eva - the mountain machine auffi and obi.
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