Donnerstag, 29. Oktober 2009

Mehrtagestrip nach Alchi

Was is denn los??? Ich hab erwähnt, dass ich irgendwie untypisch früh aufwache ja? Der Donnerstag gab mir mit 5 Uhr früh den Abschuss. Ok wenn ich wohl nich mehr müde bin… was ich aber gemerkt habe, es war wohl noch Rum von gestern im System. Puh. Mittags hatten wir dann ein Taxi nach Alchi gebucht, um dort einige Gompas anzusehen und zu wandern. Die Fahrt dahin war sowas von angenehm. Es gab allerdings auch eine Chichi-Pause, da ein Bagger den Weg versperrte. Zudem gab es zig Militärfahrzeuge, die alle in die andere Richtung wollten und wir immer wieder ausweichen mussten.
In Alchi mussten wir dann feststellen, dass kaum ein Gästehaus offen hatte und es ne ganze Weile dauerte, ein offenes aufzutreiben. Gesucht, gefunden: Das schönste am Platz! Und noch dazu die einzigen Gäste. Am Abend war dann nur noch Zeit, den örtlichen Tempel anzuschauen und gediegen Essen zu gehen.
Der Plan für Freitag war dann ein ‚Spaziergang‘ in ein nahegelegenes Bergdorf. Auf geht’s. Erst zum Indusufer, wo wir (für eine Stunde) einem kleinen Sandstrand nicht widerstehen konnten und dann weiter Flussabwärts. Laut Reiseführer sollte es nur ein kurzer Marsch sein, daher hatten wir nur ein bis zwei Liter Wasser pro Person dabei. Mit jedem Local, den wir auf dem Weg fragten, wuchs die Entfernung aber weiter an (sind doch nich bei Momo oder???). Vom Ufer weg führte dann eine nicht enden wollende Schlucht zum Bergdorf, die nur noch durch die sehr steile Abkürzung direkt vor dem Ziel getoppt wurde. Völlig entkräftet, ausgetrocknet, aber überglücklich gab es dann den Zieleinlauf mit einer standesgemäßen Begrüßung durch eine Art Berghörner (Boromirs Horn lässt grüßen; wars Boromir?). Die anrückende Dämmerung ließ aber keine Zeit, sich das bezaubernde Bergdorf näher anzusehen. Nach einer kurzen Stärkung und dem Aufstocken der Vorräte hieß es auch schon wieder: Aufbruch! Den Indus erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit und bis uns ein paar Jungs in Alchi absetzten, war es zappenduster. Die Momos (kleine Teigtaschen, VEGETARISCH!) waren nach dieser Anstrengung ein wahrer Festschmauß. Als uns der schüchterne Nepali im Guesthouse dann auch noch Kingfisher Bier besorgen konnte, war der Abend gerettet. Ich glaube auch, diese Anstrengung hat meinen Schlafrhythmus wieder ins Lot gerückt, nachdem ich Freitag früh zwischen 1.30h und 5.00h nicht mehr schlafen konnte. Auf Samstag habe ich, welch ein Wunder, durchgeschlafen.
Am Samstag hatten wir vor, den einzigen Geocache (Anm. für Unwissende: da suchen so Spinnerde bei Geokoordinaten versteckte Tupperschatzdosen)‚almost roof oft he world‘ in der Nähe zu heben. Seit über einem Jahr unberührt, war unser Ehrgeiz groß, das zu ändern. So stapften wir letztendlich doch vergeblich für einige Stunden oberhalb eines Steilhanges herum, ohne den entscheidenden Hinweis, einen Jak-Kiefer, zu finden. Unverrichteter Dinge ging es zurück nach Alchi zum schon wartenden Taxi. Und ich sage euch, der is geheizt wie ein Berserker. Mir kommt grad ne Idee, warum: Der hatte bestimmt n dringendes Bedürfnis, drum war ihm nich nach cruisen und Landschaft genießen… Da wurde selbst MIR schlecht! Die eingesparten 40 Minuten zur Hinfahrt konnten die durch die nervenaufreibende Fahrt verlorenen drei Tage der Lebenserwartung nicht aufwiegen! Marika beschimpfte ihn gegen Ende hin mit unzähligen deutschen Schimpfworten, was unsere Laune merklich verbesserte.

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